Fotos vom Kunstsommer 2014

KunstsommerBilder

„kunstlicht“, Siegener Kunsttag am 4. Mai 2014:
Kunstverein Siegen e.V., „LUMINESZENEN – Ein Wechselbad in situ“, Städtische Galerie Haus Seel
Ein geschlossener, abgedunkelter Raum. Innen ein zentral von der Decke herabhängendes plastisches Gebilde aus unzähligen mit Spiegelplättchen behafteter Fäden. Weitere mobile Spiegelkuben nahe den Wänden in unterschiedlichen Höhen platziert. Diaprojektoren klackern, zerhacken die Stille am Ort, werfen weißes und bunt gemischtes Licht im Wechsel auf die unterschiedlichen Körper. Lichtbalken zerspringen, Decke und Wände fangen die Teilstücke auf. Wechselnde Momente eines Blitzgewitters erscheinen in unvorhersehbarer Vielfalt. Licht in seiner besonderen Erscheinungsform hat seine speziellen Auftritte. LUMINESZENEN spielen sich ab. Experimentierende Eingriffe der Besucher waren nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht.

(Fotos: Marianne Thomas, Kunstverein Siegen)


„kunstlicht“, Siegener Kunsttag am 4. Mai 2014:
Kölner Straße (Fußgängerzone), Siegen
Gruppe 3/55 „licht-an-limit-ed“, Lichtszenographien

Die Gruppe 3/55 hatte in der Kölner Straße 17 (Fußgängerzone oberhalb Karstadt) eine Lichtinstallation mit dem Titel „Licht-an-limit-ed“ im Schaufenster eines leeren Ladenlokals erstellt.

Fotos: gruppe 3/55


„kunstlicht“, Siegener Kunsttag am 4. Mai 2014:
Badstraße / Mirjam Elburn
Henrik Elburn „… wie Motten vom Licht“
Lichtinstallation im Außenraum der Badstraße bis 24.00 Uhr
Kunstlicht 2014: Badstrasse(Foto: Mirjam Elburn)


Vida Simon, „Blind – Stöcke sammeln“, Badstraße, Siegen, Eröffnung am 4. Mai 2014

Den Abschluss des Artist-in-Residence von Vida Simon (Montreal/CND) bildete die Ausstellung „Blind – Stöcke sammeln“. Simons Arbeit ist begründet im sensiblen Umgang mit Material und Fundstücken, der Auseinandersetzung mit Zeit/Vergehen und ist stark erzählerisch. Ausgehend von einigen Ideen, die in Zusammenhang mit der Örtlichkeit und ihrer Reise stehen, mündeten Blindzeichnungen, kleine handgefertigte Objekte und improvisierte Gebärden in eine performative Installation.

Fotos: Mirjam Elburn


„kunstlicht“, Siegener Kunsttag am 4. Mai 2014:
Siegerlandmuseum im Oberen Schloss
Lutz Dransfeld, Volker Henze „Lichtungen“, Installationen
Unter dem Titel „Lichtungen“ veränderten Lutz Dransfeld und Volker Henze verschiedene Räume im Oberen Schloss. Besonders das „Heiße Eisen“ an und in der Gebläsemaschine der wirtschaftsgeschichtlichen Abteilung des Siegerlandmuseums sorgte für Gesprächsstoff unter den Besuchern des Oberen Schlosses.

(Fotos: Armin Clemens, Siegerlandmuseum)


„kunstlicht“, Siegener Kunsttag am 4. Mai 2014:
Museum für Gegenwartskunst Siegen
„Eine Sache des Lichtes“
Phantastische Lichtskulpturen und Leuchtkörper von SchülerInnen aus Siegen und Umgebung u.a.

(Fotos: Museum für Gegenwartskunst)


Friederike Ira Haas, „Massenproduktion“, Rathaus Netphen und Steuerbüro Friedrich, Eröffnung am 13. Mai 2014
„Der Titel „Massenproduktion“ erscheint mir in seinem Doppelsinn passend für meine Arbeit. Ich verstehe mich primär als Plastikerin. Das Herstellen einer Masse, eines raumeinnehmenden Dings fasziniert mich. Das Schaffen eines Artefakts ist ein Vorgang von elementarer Bedeutung. (…) Das Körperhafte Dasein einer Plastik verleiht ihr eine besondere Präsenz; die Perspektive meines Denkens bleibt auch dann eine plastische, wenn ich mich mit Malerei und Druckgrafik beschäftige.
(…) Eine zweite Assoziation des Begriffs „Massenproduktion“ ist die der Menge, des seriellen Arbeitens. Oft arbeite ich an Serien oder zumindest locker verbundenen Werkgruppen.“

(Fotos: Kulturforum Netphen / Friederike Ira Haas und Anna Friesen)


Marianne Demmer, „Tanz auf der Deadline“, Kunst im Rampenlicht, Kunstverein Siegen e.V. und Hees Bürowelt, Siegen, Eröffnung am 6. Juni 2014

„Tanz auf der Deadline“ – auf einer wild gezackten pinkfarbenen „Deadline“, die zugleich auch „Lebenslinie“ ist, tummeln sich zwischen den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft die Figurationen der Installation. Sie spielen auf den mittelalterlichen Totentanz und den frühbiblischen Tanz um das goldene Kalb an. Der Wallstreet-Bulle (zu dem das goldene Kalb inzwischen herangewachsen ist) – Symbol von Finanzmacht und -krise – bildet ein zentrales, großes und mächtiges Motiv. Kirchenfürsten führen die Zügel von zwei goldenen Fabeltieren (Mischung aus Kalb und Einhorn). Sie treiben Wildschweine und kleine Figuren vor sich her. Alle Figuren wirken wie Marionetten. Sie sind in eiliger, teilweise grotesker Bewegung. Einzig der traurige Clown im Zentrum der Installation wirkt entspannt.
Es ist schwierig, die Zeichen der Zeit zu verstehen. Das Leben geht zwar immer weiter, aber damit auch die Gefährdung und Unsicherheit.

 Fotos: Ralf Maria Schröder (1-5), Hees Bürowelt (6-12)


 

Andrea Freiberg, „Engeleien – Intervention im Barock“, Gymnasium Stift Keppel, Konventsaal, Hilchenbach, Eröffnung am 16. Juni 2014

Der barocke Konventsaal der ehemaligen Mädchenschule Stift Keppel war Kontext und Austragungsort einer künstlerischen Intervention. Alte Bilder wurden ersetzt, die Möbel verschoben, das Sofa benutzt …, der Bauchnabel befindet sich unter dem Kronleuchter. Tatsachen sind vorgetäuschte Handlungen. Denkfallen können nicht ausgeschlossen werden.

 Fotos: Andrea Freiberg


 „Was Modelle können – Eine kleine Geschichte des Architekturmodells in der zeitgenössischen Kunst“, Gruppenausstellung, Museum für Gegenwartskunst Siegen, Eröffnung am 29. Juni 2014

Geht man durch die Räume des Museums hört man in der sonst meist stillen Umgebung die leisen Klänge einer Stadt. Sind es die Geräusche von draußen? Beim Nähetreten wird klar: Sie kommen aus einem Reisekoffer, in den die chinesische Künstlerin Yin Xiuzhen Wohnhäuser, Kirchen und sogar einen Fernsehturm hineingesetzt hat. Das besondere an dieser Miniaturstadt: die Gebäude sind aus gebrauchten Kleidungsstücken genäht.
Das erstaunliche Objekt ist Teil einer großen Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen. Vom 29. Juni bis 12. Oktober 2014 wird unter dem Titel „Was Modelle können“ eine kleine Geschichte des Architekturmodells in der zeitgenössischen Kunst erzählt.
Künstler benutzen Modelle als dreidimensionales Bild und spielen mit dem Maßstab. Christian Haake zeigt in seinem „Trailer“ (2005) das verkleinerte Modell eines Wohnwagens. Modelle sind Miniaturen. Der Blick auf das Kleine erlaubt uns einen Überblick und wir begreifen Zusammenhänge auf andere Art und Weise. In der Schau „Was Modelle können“ sind utopische, phantastische oder kritische Architekturmodelle von 31 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt zu sehen.
Darunter weitere bekannte und legendäre Künstler wie Absalon, Rita McBride, Thomas Schütte oder Charles Simonds.
Die Ausstellung bietet sowohl dem versierten Kunstliebhaber als auch dem staunenden Laien die Möglichkeit, das Architekturmodell auf eine neue Weise kennen zu lernen und neue Welten en miniature zu entdecken.

KunstSommer_Modelle_Haake_Trailer_2005_FotoKellner 

(Fotos: Thomas Kellner)


Michael G. Müller, „cut&paste“, 4FACHWERK Mittendrin Museum, Freudenberg, Eröffnung am 19. Juli 2014

Die Ausstellung „cut&paste“ zeigte Collagen – von der kleinformatigen Papier-Collage über Assemblage-Arbeiten bis zu größeren Formaten in malerischer Technik. Collage meint dabei aber weniger eine bestimmte Technik als vielmehr ein grundlegendes Gestaltungsprinzip, eine Art zu denken und zu arbeiten: das ‚Prinzip Collage’ als Form der Skepsis, der Hinterfragung herkömmlicher Bildbegriffe.

 Fotos: Michael G. Müller


Heidemarie und Jürgen Königs, „7. BIENNALE: Zu Tisch“, Ad-Hoc-Galerie ‚im Kuhstall’, Kreuztal, Eröffnung am 26. Juli 2014
Die Ausstellung, in der wieder Arbeiten zu einem gemeinsamen Thema gezeigt wurden, hatte den Titel „Zu Tisch“. Sie versammelte Werke (Heidemarie Königs: Malerei und Jürgen Königs: Fotografie), die in jüngster Zeit entstanden, und solche, die zum selben Thema in früheren Arbeitsphasen angefertigt worden waren.
Das Sujet des Tisches findet sich in den Oeuvres der beiden Künstler seit langer Zeit und in immer wieder neuer Bearbeitung: Als Ort einer mehr oder weniger geordneten Platzierung von Dingen, als Ort der Versammlung, Begegnung und sozialen Interaktion von Menschen, als in der Tradition der Bildkünste stehender und immer wieder neu zu befragender Bildgegenstand. In der Ausstellung ergab sich so ein Vergleich sowohl zwischen den unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen und Arbeitsmedien der beiden Autoren, als auch zwischen Interpretationen des Sujets im jeweiligen Einzel-Oeuvre.

(Fotos: H. und J. Königs)


Petra Oberhäuser, Offenes Atelier, Atelier Petra Oberhäuser, Siegen-Weidenau, 23. und 24. August 2014

Die Kunst von Petra Oberhäuser erschließt sich durch das Material. Im experimentellen Arbeitsprozess verleiht sie Glas, Gummi, Blei, Filz und Wachs eine neue Ästhetik und Poesie. Bei der Zwiesprache mit der Beschaffenheit und dem Charakter des Materials erweckt sie es zu neuem Leben.
Während des Offenen Ateliers zeigte Petra Oberhäuser Kunstwerke aus verschiedenen Werkphasen. Neu in der Präsentation waren ihre grafischen Arbeiten. Grafit- und Kreidezeichnungen sowie Materialdrucke erweitern ihr Repertoire, wodurch beim Experimentieren mit Gummischläuchen ausdrucksstarke Drucke entstanden. Die Form der Schläuche wirkt fast plastisch auf dem schweren Büttenpapier, das freischwebend aufgehängt ein Eigenleben beginnt. Zu ihren neuesten Arbeiten zählen auch mit Wachs bearbeitete Fotografien. Der Wachsfilm in unterschiedlicher Stärke verleiht den ausdrucksstarken Fotos einen sowohl geheimnisvollen wie brillanten Ausdruck.

Fotos: Atelier Oberhäuser


Stefan Engel, Egbert Hohmann, Udo Makulla und Reiner Olesch „Konfrontation“, Atelier Freiraum Siegen, 23. und 24. August 2014

Im Atelier von Egbert Hohmann präsentierten die vier Künstlerfreunde aktuelle Arbeiten.
Egbert Hohmann zeigte seine „Masken“, rund ein Meter große reliefplastische Arbeiten stilisierter Portraits auf Nessel. Künstlerfreunde und Kunstschaffende der Region wurden mit einem Augenzwinkern Vorbild für die plakativen Gesichter, z.B. die Künstler Ulrich Langenbach und Benno Derda sowie der Geschäftsführer des Kunstverein Siegen Franz-Josef Weber.
Stefan Engel stellte kleinformatige Mischtechniken, schöne Gesichter, schattenhafte Schablonendrucke auf Papier, auf Strukturtapeten, die den Motivgrund ornamental aufbrechen oder unterstreichen, aus.
Udo Makulla präsentierte Collagen, Mischtechniken und verfremdete Fotos. Schwarz-weißes wird mit farbigen Rechtecken neu rhythmisiert. Aufgeklebtes von irgendwo erzählt neue Geschichten. Übermalungen verheimlichen Dagewesenes – oder machen gerade damit neugierig auf den genauen Blick.
Reiner Olesch zeigte grafisch-tachistische Arbeiten auf groben Holzplatten. Die Malgründe dominieren durch ihre bewegte und verlebte Oberfläche. Er verletzt die Oberfläche seiner Malerei, zerkratzt und beschnitzt den Grund, lässt sich vom Material leiten, setzt Akzente in stark farbigen Flächen, bezeichnet Aktionsfelder mit schnellen Kohlestrichen und klebt Zeitungspapierfetzen in die Malgründe. Beim genaueren Betrachten erlebt man die Vielfalt und Fülle der eigenständigen Strukturen und Zeichnungen.

Fotos: Reiner Olesch

 


Sarah Maria Besgen / Philipp Wiedemann „World Wide Polaroid“, kulturbahnhof kreuztal, Eröffnung am 28. August 2014

Sarah Maria Besgen und Philipp Wiedemann ist es gelungen, ein Gesamtkunstwerk aus zwei sehr unterschiedlichen Medien zu schaffen, eine überzeugende Symbiose zwischen Sofortbildfotografien und einem hölzernen Zugmodell.
Die Rahmen der Polaroids fungieren als Fensterrahmen eines Zuges, der in seiner Kuriosität, wie aus einer anderen Welt stammend, in das Foyer des Kreuztaler Bahnhofs gelangt ist. Die Fotos sind gleichsam die Passagiere. Sie „schauen“ nach draußen, auf die Leute vor Ort, auf die Betrachter. Diese können wiederum an dem stehenden Zug vorbeischlendern und die Reisenden des Zuges betrachten: Die Abbildungen bringen ihre Gedanken in Fahrt und animieren sie zu einer persönlichen Reise im Kopf.

 Fotos: Ingo Porschien


Denise Ritter und Ulrich Ludewig „Unbekanntes Terrain“, Badstraße,
Eröffnung am 5. September 2014

Ulrich Ludewig und Denise Ritter, zwei Künstler aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen, verbindet das Interesse an kartografischen Themen und Inhalten. Dies ist der Ausgangspunkt für das gemeinsame Ausstellungsprojekt „Unbekanntes Terrain“. Da die Arbeiten der beiden – Ulrich Ludewig zeigt großformatige Fotomontagen und Denise Ritter realisiert eine neue Klanginstallation – eigens für diese Ausstellung hergestellt wurden, ist der Titel durchaus doppeldeutig zu verstehen.
„Hölleneingang a, b, c bis z“ ist eine narrative Klanginstallation von Denise Ritter. Ein Independent-Musiker und ein Geograph erzählen von Inspiration, Verortung und Landschaft – eingebettet in ein elektroakustisches Territorium diffuser Field Recordings von umzäuntem, gesperrtem und nicht zugänglichem Gelände an verschiedenen Orten Europas.

(Fotos: Mirjam Elburn, Denise Ritter)


 

Dago Koblenzer „Spannungen“, Fabrikraum-Ausstellung, Siegen, 6. und 7. September 2014
Gebrauchte rechteckige Bleche (etwa 200 x 100 cm) werden behutsam gebogen und mit Seil im gespannten Zustand gebunden. Durch das Erzeugen der Zug- Druck- und Biegespannung wird das zuerst flache Blech in einen umkehrbaren Zwangszustand versetzt. Die anhaltende Wirkung der Spannungen hält die offenen Körper in Form. Bei einigen Körpern löst leichtes Berühren schwingende Bewegungen aus.
KunstSommer 2014: Dago Koblenzer
(Foto: Dago Koblenzer)


Ulrich Langenbach, „Private Hoffnungen“, Offenes Atelier, Kreuztal, 13. und 14. September 2014
Offene Ateliers sind wie das Salz in der Suppe oder wie die Bratwurst mit Curry.
Ulrich Langenbach hatte für dieses Wochenende ausgewählte Arbeiten an seinen Atelierwänden präsentiert. In Ablagen und Kisten konnten sich die Besucher mit zahlreichen klein- und großformatigen Papierarbeiten aus den letzten Jahren beschäftigen. Gespräche der Besucher untereinander und mit dem Künstler sorgten für eine lebendige Auseinandersetzung mit der ausgestellten Kunst.

 Fotos: Ulrich Langenbach


 

 

[Fotos vom Kunstsommer 2013]

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