Mitgliederbrief III/2016

M I T T E I L U N G E N   III/2016 vom 5. August 2016
an alle Mitglieder

Liebe Mitglieder und Freunde des Kunstvereins Siegen!

Der KunstSommer 2016 geht so langsam in seine Endphase. Im letzten Drittel der Veranstaltungsreihe ist auch der Kunstverein Siegen mehrmals vertreten. Die im ‚Erlebniswald Historischer Tiergarten‘ in Siegen-Weidenau installierte Skulpturengruppe „STEIN und BEIN“ von Silke Krah und Frank Münker wird am 28. August 2016 um 15.00 Uhr in der Nähe des ‚Hirschsprungs‘ eröffnet. Wenn Sie vom ‚Wanderparkplatz Tiergarten‘ dem roten KunstSommer-Logo folgen, dann erreichen Sie nach ca. 25 Minuten den Standort der Skulptur. Nach den ‚Baumhäusern‘ von Susanne Walter (2014) ist dies der zweite Kunsteintrag in Kooperation von Stadtwald Siegen und Kunstverein Siegen.

Am 1. September 2016 eröffnet Mirjam Elburn in der IHK-Galerie ihre Ausstellung
„patterns: Objekte, Druckgrafik und Zeichnung“. An den Vorbereitungen zu dieser Präsentation ist der Kunstverein Siegen involviert gewesen.

Deborah Krull als Praktikantin im Kunstverein Siegen

I was born and raised in Chicago, where I began learning German in school. I now study at the University of Minnesota in Minneapolis-Saint Paul, where I am majoring in English Literature and German Studies. I receive emails from my university with information relevant to my two fields, such as events or internship opportunities; that is how I learned of this internship, the WorkArt Fellowship. This Fellowship provides students in Minneapolis and Saint Paul the opportunity to travel to Germany and intern at a Kunstverein. I am interested in art and also wanted to practice my German-speaking skills, so I applied to the program through the Center for German and European Studies. A few weeks after I sent in my application, I got an interview. It went well, and soon I was placed at the Kunstverein Siegen. During my time here in Germany, I have making myself familiar with the ins and outs of Kunstverein Siegen, helping out as much as possible,and learning more about German artists. I have been speaking a lot of German in order to improve my language skills. I have also been traveling on the weekends. I have visited Berlin, Cologne, Frankfurt, Hamburg, and Amsterdam. I have really enjoyed my time in Germany so far, and I lookforward to the rest of my time here. In September I will return toMinneapolis to finish up my Bachelor’s degree.

Ich bin 1995 in Chicago geboren und dort aufgewachsen. In der Schule begann ich,
Deutsch zu lernen. Jetzt studiere ich an der Universität Minnesota in Minneapolis-Saint Paul. Meine Hauptfächer sind englische Literatur und deutsche Studien. Von meiner Universität bekomme ich häufig Emails, die mich über Veranstaltungen und Praktikumsstellen informieren, die für mein Studium relevant und interessant sind. Deswegen habe ich über dieses Praktikum – »WorkArt Fellowship« – Bescheid bekommen. Es bietet Stundenten und Stundentinnen in Minneapolis und Saint Paul die Gelengenheit, nach Deutschland zu reisen und bei einem Kunstverein zu hospitieren. Ich interessiere mich für Kunst und will auch meine Deutschkenntnisse verbessern. Aus diesem Grund habe ich mich für einen Auslandsaufenthalt beim ‚Zentrum für Deutsche und Europäische Studien‘ beworben. Ein paar Wochen später erfolgte ein Gespräch. Kurz danach bekam ich die Mitteilung, dass ich im Kunstverein Siegen tätig werden sollte. Während meiner Zeit hier in Deutschland lerne ich viel über die Arbeitsweise des Kunstvereins Siegen, ich unterstütze die Aktivitäten und ich lerne mehr über deutsche Künstler. Ich rede viel Deutsch, sodass sich mein Deutsch verbessern wird. Ich bin auch viel an den Wochenenden gereist. Ich besuchte Berlin, Köln, Frankfurt, Hamburg, und Amsterdam. Ich habe meine Zeit in Deutschland sehr genossen, und ich freue mich auf den Rest meiner Zeit hier. Im September werde ich nach Minneapolis zurückfliegen, um mein Bachelor-Studium abzuschließen.
(Deborah Krull, Praktikantin von der Universität Minnesota in Minneapolis-Saint Paul)

Anna Bart mit „Haus am Meer“ im Kunstverein Siegen

Die Arbeiten von der noch jungen Künstlerin Anna Bart beschäftigen sich mit der malerisch-gestischen Übersetzung von gesehenen Objekten aus dem Alltag, wobei die gemalten Formen meist ohne Hintergrund geradezu im Weißraum des Papiers sitzen. Im Gegensatz zu typischen Stilllebenmalereien aus der älteren Kunstgeschichte, welche überwiegend die Materialität der detailliert abgebildeten Gegenstände zeigen, nimmt Anna Bart die gesehenen Objekte als Anlass für eine Malerei auf, die von der Materialität der Farbe, des Pinselstriches und des Bildträgers b-stimmt wird. Eine Räumlichkeit ist angedeutet, wird aber zerlegt in die Einzelteile der Malerei auf der zweidimensionalen Fläche des Papiers. Auf diese Weise entstehen nicht nur biografisch-dokumentarische Malereien von Alltagsgegenständen auf kleinem Format, sondern auch wandfüllende, lebensgroße Arbeiten mit Hausfront Motiven.

Obwohl die ‚Stillleben‘ sowie die separierten Objekte das Zweidimensionale der Malerei betonen und sogar verstärken, arbeitet Anna Bart seit einigen Jahren an Installationen, in denen sich die Malerei von der zweidimensionalen Wand in den Raum verschiebt. Hierbei entstehen neue Räume, die teils betretbar sind und teils über Transparenz oder Semitransparenz Beziehungen zum realen Raum aufbauen.

Der für diese Ausstellung gewählte Titel „Haus am Meer“ verweist in diesem Sinne auf ein idyllisches Bild eines intimen Raumes. Es handelt sich dabei um einen nicht-verortbaren, fiktiven Raum, der sich aufzulösen droht, sobald man ihn betritt.

Anna Bart (*1988 in Rosental, Russland) studierte Freie Kunst an der Hochschule für Künste in Bremen zunächst bei Markus Willeke, dann bei Stephan Baumkötter und beendete das Studium 2015 mit dem Meisterschüler Abschluss. Nach ihrem Auslandssemester 2011 an der Nagoya University of Arts in Japan unternahm sie mehrere Japanreisen im Rahmen des Künstler-Austauschprojektes ‚Ongaeshi artist exchange bremen nagoya‘ (2014-2015), das sie zusammen mit der Kuratorin Sabrina Meißner organisierte. Seit November 2015 lebt und arbeitet Anna Bart als Stipendiatin in der Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode im Bremer Umland.

Das Künstlergespräch mit Anna Bart findet am Sonntag, dem 18. September 2016, um 16.00 Uhr in der Ausstellung statt.

Tagesfahrt nach Duisburg zu den Museen „Küppersmühle“ und „DKM“ am 29. Oktober 2016

In Kooperation mit der VHS der Universitätsstadt Siegen
Die letzte Tagesfahrt für 2016 führt uns nach Duisburg. Vormittags werden wir das Museum Küppersmühle (MKM) besuchen. Das Museum für Moderne Kunst ist eines der größten Privatmuseen und liegt direkt am Duisburger Innenhafen. Dort, wo bis in die 70er Jahre Getreide gelagert wurde, dreht sich heute alles um die Kunst.
Moderne Baukunst von ‚Herzog & de Meuron‘ paart sich mit Industriekultur. Die Führung wird einen Einblick in die Sonderausstellung „Baselitz – Vedova“ und in die international bekannte „Sammlung Ströher“ geben.
Für die Mittagspause haben wir im Restaurant ‚Diebels im Hafen‘ reserviert. Im Bus können Sie Ihre Speisen auswählen.
Gegen 15.30 Uhr fahren wir zum Museum DKM, das sich ebenfalls in Duisburg befindet. Das private Ausstellungshaus wurde 2009 eröffnet und nach den Initialen der Stifter und Museumsgründer Dirk Krämer und Klaus Maas benannt.
Der schweizer Architekt Hans Rohr verwandelte den ehemaligen Elektrohandel in ein Museum um und ergänzte es um einen Anbau. Auf fünf Ebenen und in 51 Räumen ersteckt sich die Kunst-Sammlung aus fünf Jahrtausenden. Aktuell sind auch die Sonderausstellungen „Johannes Brus“ und „Gereon Krebber“ zu sehen.

Die Kosten für Bus, Eintritte und Führung betragen 50.- EUR
Für Mitglieder des Kunstvereins Siegen 45.- EUR
Für Studierende und Schüler 40.- EUR
Abfahrt ab Parkplatz P+R gegenüber der Siegerlandhalle: 9.00 Uhr
Rückfahrt ab Duisburg: 17.30/18.00 Uhr

Weitere Informationen und Anmeldungen zu dieser Fahrt bis zum 27. Oktober 2016
im Geschäftszimmer des Kunstvereins Siegen unter Tel. 0271 21624 oder per E-Mail
info@kunstverein-siegen.de

Wenn aus einer Vision Wirklichkeit wird

Pure Freude wird Anfang September an Siegens neuen Ufern herrschen. Ein großes
Fest kündigt sich an. Wie sich das Herzstück der Unterstadt gegen einstmals unterschiedlich motivierten, heftigen Widerstand aus Reihen der Politik und Bevölkerung verändert hat, das kann sich sehen lassen. Bürgerinnen und Bürger haben sich nicht
nur das umgestaltete Ufer längst zu Eigen gemacht. Schon scheint sich die Autoplatte
über dem ‚teilbeerdigten’ Fluss, der der Stadt ihren Namen gab, gänzlich aus dem Vorstellungsvermögen der meisten Siegener verabschiedet zu haben.
Vor 30 Jahren war der jungen Beuys-Schülerin und heutigen Kunstprofessorin
Inge Mahn der Makel bei einer Stadtbesichtigung aufgefallen, den die Macher des Kunstvereins Siegen, voran sein erster Vorsitzende Wolfgang Suttner, eine unverzeihliche Bausünde nannten. Zur Einordnung: Der KV hatte unter der Leitlinie „Stadtgestaltung“ 10 auswärtige KünstlerInnen eingeladen, sich in Siegen umzutun, auffällige Orte auszumachen und mit künstlerischen Mitteln auf Verwerfungen und Auffälligkeiten zu reagieren. An diesem vom Land NRW unterstützen Projekt unter dem Titel “Durchgehend geöffnet“ waren zudem 4 regionale Künstler und 6 Kunststudierende beteiligt.
Inge Mahn hatte sich entlang der Siegüberkragung und des Kunstwegs für eine Installation von fünf frei im Siegwasser hängenden Aluminiumröhren entschieden.
Die Bewegung von Wind und Wasser wurde von den Röhren aufgenommen. Die
Passanten konnten den „nach oben geholten Fluss“ wahrnehmen und sich ihre eigenen Gedanken dazu machen. Der Kunstverein bot Gelegenheiten zur Diskussion an. Das ästhetisch funktionierende Objekt hatte seine Befürworter, ebenso aber auch seine Kritiker. Der mit thematisierte Abriss gefiel etlichen überhaupt nicht. „Wohin
denn mit den Autos? Wer denkt hier auch an Umsatzausfälle anliegender
Geschäfte.“ Der Streit führte letztlich dazu, dass die Verantwortlichen vor den Bürgermeister zitiert und gemaßregelt wurden. – Heute freuen sich alle darüber, dass Fluss und Mensch an dieser Stelle wieder freier atmen können.

Mitglieder des Kunstvereins Siegen stellen – woanders – aus

  • Viorica Graf: „Sommerliche Impressionen – zwischen Gegenständlichem und Abstraktem“, Malerei, Kunst auf der Treppe, RATHAUS, Wilnsdorf, vom 25. August bis zum 25. Oktober 2016.
  • Annette Besgen: „Bacino“, Malerei, GALERIE MICHAEL W. SCHMALFUSS, Marburg, vom 3. September bis zum 15. Oktober 2016.
  • Ulrich Bender, Ulrich Langenbach, Helga Seekamp, Inge Zöller u.a.: „Kunst im Dorf“, 9 Künstlerinnen und Künstler präsentieren am 11. September 2016 von 11 bis 16 Uhr die künstlerische Vielfalt ihres Dorfes Langenholdinghausen.
  • Herb Schwarz u.a.: Ohne Thema, ‚Forum Kunst und Dialog‘, GALERIE ARTTENNE, Wangen/ Starnbergersee, vom 18. September bis zum 21. Oktober 2016.
  • Ingo Schultze-Schnabl: „Night and Day“, Malerei, Kunst im Rampenlicht, HEES BÜROWELT, Siegen, vom 7. Oktober 2016 bis zum 31. Januar 2017.

Der Kunstverein ist jetzt auch auf Facebook vertreten
Bitte öffnen Sie: www.facebook.com/kunstvereinsiegen

Mit besten Grüßen
Ihre

Albrecht Thomas, 1. Vorsitzender & Franz-Josef Weber, Geschäftsführer

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