Fee Kleiß

World’s Ends
Malerei – Installation
15. April bis 28. Mai 2012
Kunstverein Siegen als Gast im 2. OG des Museums für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1, 57072 Siegen
Öffnungszeiten: Di.-So. 11-18 Uhr, Do. bis 20 Uhr

Mit der 1984 in Kuchen bei Stuttgart geborenen Fee Kleiß präsentiert der Kunstverein Siegen eine weitere junge Künstlerin als Gast im Museum für Gegenwartskunst. Nach ihrem Studium der Bildenden Kunst an der Kunsthochschule Mainz bei Prof. Anne Berning, studierte sie ab 2009 an der Universität der Künste in Berlin bei Prof. Pia Fries und Prof. Valerie Favre, deren Meisterschülerin sie seit Januar 2012 ist.
Nach dem Förderpreis der Landesbank Rheinland Pfalz (2007) und dem Förderstipendium der Johannes von Gutenberg Universität Mainz (2009) erhielt Fee Kleiß in 2011 den ‚Regina Pistor-Preis’, der mit einem Preisgeld, Katalog und einer Ausstellung verbunden war. Gerade diese frühen Auszeichnungen und die Präsentationen eigener Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen sind für junge Künstlerinnen und Künstler ein großer Gewinn, um die künstlerische Kraft zu testen, auszuarbeiten und experimentierend auf neue Wege zu lenken. Zielstrebigkeit und Herausforderung sind und bleiben Motor künstlerischer Existenz und Experimentierfreudigkeit.

Malerei und installative Arbeiten werden im Zentrum der Ausstellung „World’s Ends“ stehen. Der gesetzte Plural im Titel verblüfft, denn ein Weltende reicht aus, um alles Lebendige in Schutt und Asche zu legen. Ein gewagtes Wortspiel? Oder eine Überhöhung, die die Tragkraft dieser Endzeitvision in vielen Facetten darlegt? Fee Kleiß überhöht die Tragweite des Geschehens, indem sie jeden einzelnen Akt des Vernichtens als ein unabdingliches Ende auffasst.

In ihren malerischen und installativen Motiven dominiert der Weltunter- gang in der Landschaft, in der Elend und Chaos herrschen, die das Ende der Welt einläuten. Der Mensch bleibt in diesen Bildern außen vor. Er wird aus einer imaginären Zuschauerposition als Beobachter und nicht mehr als Eingreifender in dieses Szenario integriert.
Die Auflösung der Welt zeigt sich in reduziert angelegten Motiven, die Baumstümpfe, klägliche Waldstücke und neue Symbiosen wie die „Nadelbirke“ entstehen lassen. Hin und wieder drängt sich ein roter Luftballon ins Bild, der nicht minder einen Rettungsweg aus der Ausweglosigkeit der sich auflösenden Welt vorgeben kann. Die Künstlerin setzt einen punktuellen Akt des Abschiednehmens präzise in ein desolates Stück sterbende Natur um, unterlegt mit einer Farbmischung, die den gewalttätigen Zerstörungsakt ohne Widerspruch spiegelt. Und doch verweist Fee Kleiß mit ihren Arbeiten auch auf eine lustige und ästhetische Ebene, die nicht so sehr eine Endzeitstimmung beschwört.

Fee Kleiß sagt: „ Mich hat der Weltuntergang als Thema gereizt, weil er mich dazu inspiriert hat, mir verschiedene Möglichkeiten auszudenken wie es aussehen könnte, wenn die Welt untergeht. Anlass waren Prophezeiungen, speziell für Dezember 2012, meistens sehr abstruse Verschwörungstheorien. Der Mars soll auf die Erde knallen, der Maja-Kalender hört auf, Nostradamus, Gamma-Blitze, Außerirdische, neue Eiszeit, Killerbienen, Machtergreifung durch Roboter – das ist eine unglaubliche Vielfalt an Erzählungen. Mir gibt das Thema jede Menge Freiheiten für die Malerei. Ich muss mich z.B. nicht um Schwerkraft kümmern. Ein Nadelbaum ist nicht unbedingt ein Nadelbaum – er kann auch eine Birke sein, wenn er möchte. Meistens ist der Weltuntergang in meinen Arbeiten sehr ruhig und unspektakulär. Es sind meist ästhetische Szenarien, in denen sich Gegenstände auflösen oder der Horizont kippt.“

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.feekleiss.de

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 15. April 2012 um 12.00 Uhr im 2. OG des Museums für Gegenwartskunst Siegen statt.

Zur Einführung spricht Prof. Dr. Jean-Christophe Ammann, Kunsthistoriker, Kurator und langjähriger Direktor des Museums für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt/M.
Lassen Sie sich, wenn Sie es irgendwie einrichten können, nicht die Ausstellungseröffnung entgehen. Wer Prof. Dr. Ammann schon einmal gehört hat, wird gerne kommen. Seine direkte, plastische und vor allem lebendige Sprache vermag die Schlüssel zum Verständnis von Kunstwerken zu liefern, die sich mancher wünscht.

Eine Gesprächsführung mit der Künstlerin findet zudem im Rahmen des
KunstSommers 2012 am Sonntag, dem 20. Mai 2012, um 15.00 Uhr in der
Ausstellung statt. Führungen für Gruppen und Schulklassen bitte nur im Geschäftszimmer des Kunstvereins unter Tel. 0271 21624 anmelden.

 

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